Ausführliche Informationen zur Ortsumgehung (Lage, Verlauf, etc.) Fattigau-Oberkotzau finden Sie hier: https://ortsumgehung.uw-oberkotzau.de ______________________________________________________________________________________
Wir bedanken uns für die zahlreiche Beteiligung am Bürgerbegehren!
Bürgerentscheid „Staatsstraße 2177“
Abstimmungstag ist der 14.März 2021. Nach der sehr
deutlichen Willensäußerung einer großen
Anzahl von Oberkotzauer Bürgern, durch einen Bürgerentscheid
den Bau der geplanten
Ortsumgehung zu verhindern, hat der Gemeinderat nach Prüfung
der Voraussetzungen die
Zulassung erteilt. Über das, was Kommunalpolitiker mit
jahrzehntealten Planungen vorhaben, kann
nun mit neuem Blick unter Berücksichtigung alternativer
Lösungen entschieden werden. Der Bau einer Umgehungsstraße ist in den meisten Fällen eine
Scheinlösung, da die Verlagerung der
zweifellos existierenden Belastung der Durchgangsstraßen auf
die Umgehung eine Illusion ist.
Der Binnenverkehr, also jene Fahrten, die ihren
Ausgangspunkt oder ihr Ziel innerhalb des Ortes
haben, wird unterschätzt. Das bedeutet, dass Ziel und Quellverkehr
eben bleiben und zu einer
fortdauernde Belastung der Einwohner führen. Berufs,Schul,Wirtschafts-
und Freizeitverkehr können
jedoch durch intelligente Maßnahmen zukünftig so gesteuert
werden, dass eine tatsächliche
Verbesserung der örtlichen Situation Allen nützt, ohne die
negativen Auswirkungen des
Straßenverkehrs auf andere Ortsteile und die umgebende
Landschaft zu verteilen. Zur Lärmreduzierung ist die zentrale Maßnahme, sofort die
längst fällige Sanierung des
katastrophalen Zustandes der Hofer und Schwarzenbacher
Straße in qualifizierter Form zu beenden.
Das heißt für die Gemeinde, sich beim staatlichen Bauamt
aktiv zu kümmern, alle Schlaglöcher und
Rillen zu beseitigen, die zu erheblichen Erschütterungen
durch Lastwagen führen. Über das Thema
Flüsterasphalt sollte nicht erst nach Nachfrage im
Gemeinderat eine Information eingeholt werden
müssen. Tempo 30 in der Nacht (22-6Uhr)- oder permanent-
würde auch erheblich zu
Geräuschlinderung und Sicherheit beitragen. Wirksame
Geschwindigkeitskontrollen sind hierzu
notwendig. Engstellen sind zu beseitigen, eine komfortable
Ausstattung mit Bedarfsampeln, Fuß-und
Radfahrerbrücken ist einzuplanen. Schulweghelfer können
natürlich, richtig eingesetzt, für die
Sicherheit der Schulkinder sehr wichtig sein.
Stop-and-Go-Verkehr kann durch Synchronisation der
Ampelschaltung vermieden werden.
Für die Innerortentwicklung wäre zur Reduzierung des
Innerortverkehrs wieder eine
Nahversorgung
im Süden Oberkotzaus anzusiedeln. Brachflächen wären für
Parkplätze zu nutzen, bei Parkverboten
an entsprechenden Bereichen der Ortsdurchfahrt.
Die bevorzugte Förderung und Nutzung des ÖPNV, zu prüfen
wäre ein 365 Tage Ticket für den
Landkreis Hof sowie Ausbau von Bürgerbus und
Radweganbindungen, könnte sich die Gemeinde als
zukunftsfähige Mobilitätspolitik auf die Fahnen schreiben.
Ist der Bau einer neuen Straße effizienter?
“Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“, dieser Satz ist
durch verschiedene Untersuchungen
längst gut begründet. Der Bau von neuen Straßen, Brücken und
zusätzlichen Fahrspuren provoziert
nur neuen Verkehr.
Herrenlohe: Laut Planung geht hier die Straße nur wenige Meter am landwirtschaftlichen Wohngebäude vorbei.
Die Schilder markieren den Verlauf der Umgehungsstraße. Hier: Blick von der Herrenlohe Richtung Porschnitzgrund.
Dieses wunderschöne Naherholungsgebiet wird für immer zerstört!
Ohne Worte!
______________________________________________________________________________________ Ortsumgehung Oberkotzau - Bürgerbegehren ist eingereicht
Ina und Wolfgang Peukes, zwei der Verantwortlichen des
Bürgerbegehrens gegen die Ortsumgehung von Oberkotzau, haben am
Mittwochvormittag die eingegangenen Stimmzettel bei der Gemeinde eingereicht.
Einer Mitteilung zufolge haben innerhalb von drei Wochen 839 Bürger ihre Stimme
für den Antrag zur Durchführung eines Bürgerentscheids abgegeben. Damit wurde
die notwendige Zahl von 430 Unterschriften um fast das Doppelte überschritten.
„Damit wird mit einem sehr deutlichen Signal der geplante Bau der
Umgehungsstraße infrage gestellt“, schreiben die Initiatoren in einer
Mitteilung. Über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens hat der Marktgemeinderat
laut bayerischer Gemeindeordnung nun „unverzüglich“ zu entscheiden, spätestens
innerhalb eines Monats nach der Einreichung . Spätestens drei Monate nach dem
Beschluss zur Zulässigkeit hat die Gemeinde den Entscheid durchzuführen. Dieser
hat die Wirkung eines Gemeinderatsbeschlusses. Es entscheidet die Mehrheit der
abgegebenen gültigen Stimmen. Die Stimmen von mindestens 20 Prozent der
wahlberechtigten Bürger sind dafür erforderlich.
1999: Die Planungen für die Ortsumgehung von Oberkotzau reichen bis 1999 zurück. Eine Flächennutzungsplanänderung hatte den Weg frei gemacht für eine Westumgehung. Das Vorhaben rutschte rasch in die höchste Dringlichkeitsstufe der Straßenbauvorhaben in Bayern.
2008: Das Projekt ist im Ort selbst nicht unumstritten. Im August 2008 gründet sich die Bürgerinitiative Pro Oberkotzau, die die Umgehungsstraße nicht haben will.
2010: Ein Verkehrsgutachten stellt fest: Der durchschnittliche Tagesverkehr im Zuge der Staatsstraße 2177 beträgt im Bereich Fattigau 8850 Fahrzeuge, im Bereich Oberkotzau sind es zwischen 8950 und 16 950 Fahrzeuge; der Anteil des Schwerlastverkehrs macht dabei etwa sieben bis neun Prozent aus
2011: Anfang Februar 2011 eröffnete die Regierung von Oberfranken das Planfeststellungsverfahren für das Straßenbauprojekt. Bauträger ist der Freistaat Bayern.
Nach den Plänen des Staatlichen Bauamtes Bayreuth soll die Ortsumgehung Oberkotzau in einem 5,61 Kilometer langen Bogen im Westen um die Marktgemeinde und den Ort Fattigau herumführen; 14,5 Millionen Euro sind für das Vorhaben veranschlagt. Mit der Ortsumgehung soll gut die Hälfte des bisherigen Durchgangsverkehrs aus dem Ort herausgenommen werden.
Mitte Mai 2011 melden sich dann die Befürworter mit einer Protestaktion zu Wort: An einem Freitagnachmittag blockieren 150 Bürger den Verkehr auf der Durchgangsstraße.
18. Dezember 2012: Der Tag der Anhörung: Das Interesse ist groß. Gut 100 Bürger folgen in der Saaletalhalle dem Geschehen, zu dem die Regierung von Oberfranken eingeladen hat. Es gibt 350 Einwendungen, die an zwei Tagen abgearbeitet werden. Das Resultat der Anhörung: Die Regierung fordert ein ergänzendes Verkehrsgutachten sowie die Prüfung einer Trassenverschiebung im Bereich des Gewerbegebiets westlich der Anschlussstelle Oberkotzau/Nord auf Höhe der ehemaligen Ziegelei Schaller.
2013: Ende März verschickt die Regierung das ergänzende Verkehrsgutachten an die jeweiligen Einwender und bittet um Stellungnahme.
o Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Martin Runge, Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur ST 2177 – Ortsumfahrung Fattigau – Oberkotzau mit Antwortschreiben der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern. Zum Ansehen des Schriftwechsels bitte hier klicken! _____________________________________________________________________________________
o Infos zur geplanten Ortsumgehungsstraße
Geplanter Straßenverlauf in Höhe Max-Planck-Straße.
Bis zum nahe gelegenen Porschnitzbach erhöht sich der Erdwall bis auf ca. 15 Meter. Für die Ortsumgehungsstraße sind keinerlei Lärmschutzvorrichtungen vorgesehen.
Den Verlauf der Ortsumgehungsstraße können Sie sich hier herunterladen.
Negative Folgen der geplanten Ortsumgehung:
- Das wunderschöne Naturgebiet im Westen von Oberkotzau und Fattigau mit dem besonders schützenswerten Porschnitzgrund wird zerstört.
- Die noch vorhandenen Geschäfte an der Hofer und der Schwarzenbacher Straße werden unter massivem Kundenrückgang zu leiden haben. Der Kernort wird wie in Schwarzenbach a.d. Saale und Selbitz veröden.
- Gleichzeitig werden Wohngebiete und Neubaugebiete unattraktiv!
- Die Schulstraße wird wegen der Abfahrt durch erhöhtes Verkehrsaufkommen belastet! Der Schulweg wird unsicherer!
- Ganz Oberkotzau wird bei den zu mehr als 70% vorherrschenden Süd- und Westwinden unter der Abgas- und Lärmbelastung der mit 100 km/h vorbei- ziehenden Fahrzeugkolonne leiden!
- Lärmschutzmaßnahmen sind im gesamten Straßenverlauf nicht vorgesehen!
Wir stellen fest:
- Die Ortsumgehung ist im Hinblick auf sinkende Bevölkerungs- und Verkehrszahlen nicht notwendig! Die Zahlengrundlagen für die Planung sind veraltet und unsicher!
- Die geplante Trasse löst die angeblichen Verkehrsprobleme nicht, sondern verlagert sie nur für ein kurzes Stück in Richtung Westen!
- Die geplante Ortsumgehung ist nur Stückwerk! Sinnvoller wäre ein überörtliches Verkehrskonzept für die Verkehrsströme aus Richtung Schwarzenbach in Richtung Hof.
- Es gibt keine modernen und vernünftigen Nahverkehrspläne zur Vermeidung dieser Verkehrsströme!